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Mythos Kabinettware ?!?

Wer kennt es als Friseur nicht: Der Friseur setzt sowohl Verkaufsware sowie auch Kabinettware ein.

Der Sinn wird wie folgt dargelegt …

  • Kabinettware wird in größeren Gebinden Angeboten und wird folglich weniger schnell verbraucht. 
  • Zudem wird Kabinettware zu einem (deutlich) günstigeren Preis angeboten als die Verkaufsware.
  • Kabinettware wird als weniger umweltbelastend deklariert, da weniger Müll entsteht.

Faktencheck …

Wir haben das Ganze mal auf die Gegenwart bezogen durchleuchtet – das Fazit:

Kabinettware wird in größeren Gebinden Angeboten und wird folglich weniger schnell verbraucht …

Das ist im Generellen richtig. Sieht man sich in den Salons um, ist jedoch festzustellen, dass die Kabinett-Flaschen sich in den meisten Fällen langsamer leeren als es vor Jahren der Fall war. Zudem sehen die Flaschen durch den Gebrauch an der Waschbar meist sehr unästhetisch aus. Für mobile Friseure sind die Kabinett-Flaschen im generellen ehr nicht effizient. 

Fazit: Die Besucherfrequenz der meisten Salons ist mit den Jahren deutlich runter gegangen – es gibt mehr und mehr mobile Friseure – die Kabinettware spricht folglich in praxi nicht mehr so an wie früher.

Zudem wird Kabinettware zu einem (deutlich) günstigeren Preis angeboten als die Verkaufsware …

Dies ist tatsächlich so – Kabinettware ist (deutlich) günstiger. Macht dies aber betriebswirtschaftlich Sinn, wenn die Ware nur extrem langsam aufgebracht wird? Denn durch die Gebrauchslagerung entstehen auch kalkulative Lagerkosten. 

Fazit: In vielen Fällen kompensieren die kalkulativen Lagerkosten den Preisvorteil.

Kabinettware wird als weniger umweltbelastend deklariert, da weniger Müll entsteht …

Diese Aussage ist definitiv nicht haltbar. Es gleicht nahezu dem Mythos der e-Autos bezüglich ihrer Umwelt-Bilanz: 

Kabinett-Flaschen ab 1000mL schneiden in der Kohlendioxid-Bilanz signifikant schlechter ab als Verkaufsware!

Fazit: Fakt ist, dass 4 250mL Flaschen weniger Energie inklusive Material-Bilanz verbrauchen als 1 1L-Flasche – von größeren Gebinden zu schweigen. Größere Flaschen induzieren auf den Produktionsbändern deutlich längere Laufzeiten und die Recycling-Zeiten sind auch deutlich länger. 

Wir sehen das folglich mal (ganz) anders …

Im unserem salonprofessionellen Sortiment gibt es keine Kabinettware mehr!

Statt dessen wird Verkaufsware einzeln sowie im 10er-Sets angeboten. Werden an Bestellmenge mehr als 10 Flaschen pro Sorte eingegeben (Webshop), so wird der Preis pro Flasche deutlich herunter gerechnet, so dass das Material im gesamten einem Kabinett-Preis entspricht. 

Zudem kann die Ware nun sowohl als Kabinettware als auch als Verkaufsware genutzt werden – dies senkt den Wareneinsatz erheblich – insbesondere, wenn der Friseur einen starken Verkauf hat.

Ein ganz anderes Verkaufswesen … 

Ist Verkaufs- = Kainett-Ware, so bietet dies ganz andere Möglichkeiten, die Produkte dem Kunden nahezubringen. Kabinettware kann somit am Platz präsentiert werden, zur Waschbar mitgenommen werden und im Anschluss wieder an den Platz gestellt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde dann aktiv die Flasche(n) in die Hand nimmt und Fragen dazu stellt ist 80%. Der Friseur muss somit „nur“ noch reagieren und in den meisten Fällen keinen aktiven Verkauf mehr pflegen, um zu verkaufen. 

So sehen wir eine Änderung der Zeiten und der Sitten – insbesondere für mobile Friseure ist dies im Generellen ein Riesenplus. 

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